Jahresrückblick 2021

Das letzte Jahr begann mit einer wichtigen Entscheidung, mit der Angst davor und Lust darauf, mit dem Hören auf meine Intuition und dem Mut, meine Lebensvision ernsthaft umzusetzen. In diesem Jahresrückblick 2021 erzähle ich davon, wie ich anfangs voller Elan und Neugier ins Online-Business startete. Es ist auch mein Ding, aus vollem Herzen und mit Einsatz tun, was es braucht. Weil ich das größere Ziel im Auge habe. Doch Schicksalsschläge treffen nicht nur Andere. Es gibt da diese Momente, Ereignisse, die die Welt unvermittelt auf den Kopf stellen. War es Luxus oder Notwendigkeit? Normalerweise unterschätze ich Pausen gerne mal, aber diesmal legte ich lieber eine ein – und sie dauerte wesentlich länger, als gedacht. Das Highlight des Jahres fand mitten im Sommer statt und war so urpersönlich, dass ich erst zögerte, es in meine Erzählung mit aufzunehmen – doch ich fand, es ist so wesentlich, dass ich ehrlich teilen mag, was mir wieder Freude, Genuss und Leichtigkeit brachte. Ein tiefgreifendes Erfahrungs-Learning für mich war: Wenn ich mich selbst erneuere, verändert sich auch mein Business. Und dass zwei Dinge zusammengehören: Zu meinem Weg stehen geht auch Hand in Hand mit dem Wohl meines Kindes. Das Jahr sollte gegen Ende schließlich ein kreatives Sprudeln und Sortierten meiner Business-Ideen hervorbringen und schon erste Hinweise geben, was das nächste Jahr für mich bereithalten wird.


Was war mein Jahresmotto 2021 und hat es sich bewahrheitet? 

Erstmals hatte ich tatsächlich mit einem unternehmerischen Motto in ein Jahr gestartet. Mein großes Ziel für mein Coachinnen-Dasein im Jahr 2021 war es, mir eine solide Basis aufzubauen. So schrieb ich in bunten Lettern auf ein Blatt Flipchart “Ich fasse Fuß und festige die Basis. Spielerisch und herzlich” und klebte es daheim an die Tür unseres Arbeitszimmers (das wurde laufend mit Quartals- und Zwischenzielen im Detail definiert, ergänzt, moduliert, abgehakt). Ich startete in das zweite Corona-Jahr mit einem 16 Monate alten Kleinkind – die Voraussetzungen für einen Businessaufbau im Onlinebereich hätten leichter sein können. Auch wenn etwa in der Jahreshälfte mein Leben einmal den Schleudergang auf Turbo drehten sollte, schaffte ich die Drehungen in meinen Tanz einzubauen und würde rückblickend tatsächlich – atemlos, aber zufrieden – sagen: Basis steht. Solide. Und ich lieb’s.


Diese Entscheidung prägte mein ganzes Jahr

Ich saß in meinem Lesesessel im Schneidersitz, die Knie an die Armlehnen gestützt, und meditierte. Meine Augen waren geschlossen, mein Atem war ruhig, aber in mir schlug mein Herz wie wild. Ich spürte die Vibration dieser fiesen Angst, sie fühlte sich erstaunlicherweise gleichzeitig an wie aufgeregte Vorfreude. Meine logischen Gedanken rangen miteinander und brachten mich nicht weiter. So fasste ich den Mut und entschied mich dafür, diese Entscheidung ohne weiteres Grübeln jetzt in diesem Moment zu treffen: ich lauschte tief atmend meiner Intuition, meinem Bauchgefühl, meinem Willen. Trotz wirtschaftsschädigendem Dauerlockdown, mit dem Ausblick auf die größten Ausgaben meines bisherigen Lebens, die im kommenden Jahr auf uns zukommen würden (Stichwort Hochzeit), mit Kleinkind am Arm – war schneekristallklar, dass ich, mit einem Gutteil meines Ersparten, die größte Investition in mein Business seit Gründung 2019 machen würde. Es sollte eine Investition in den Glauben an meine Selbstständigkeit sein und das Leben, das ich wollte. Das Mentoring-Programm von Marlis Schorcht und die Teilnahme an ihrer Business-Mastermind würde im kommenden Jahr meine Selbstständigkeit nicht nur neu ausrichten, sondern in einer persönlichen Krise retten und auf ein neues Level heben. 

Meine Leseecke ist einer meiner Lieblingsplätze.

Meine Leseecke ist einer meiner Lieblingsplätze.

Das Willkommenspaket meiner Business-Mentorin Marlis Schorcht.

Um große und wichtige Entscheidungen zu treffen, meditiere ich gerne in Stille.

Mit voller Energie ins Online-Business

Das neue Jahr startete mit voller Energie. Wie wir alle wissen, boomt das Online-Business seit Beginn der Pandemie – so auch im Bereich Coaching und Training. Doch auch, wenn ich am liebsten persönlich, körperlich präsent in einem Raum und in Kontakt miteinander meine Coachees begleite, lockte mich die Onlinewelt, weil sie dem Ziel meiner Selbstständigkeit in die Hände spielte: eine leichtere, organischere, flexiblere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. So habe ich im Februar mein erstes Audio-Training “Kühler Kopf. Klares Wort” konzipiert, erstellt und verkauft. Im Zuge der Erstellung hatte ich – wie nebenbei – meine “Slow Motion”-Strategie entwickelt, um die es in dem halbstündigen Training gehen sollte. Es war mein erstes Online-Produkt, das ich aufgrund ganz konkreter Nachfrage entworfen hatte – völlig ungewöhnlich, weil die Learnings meiner Coachees bisher vor allem prozessorientiert aus dem Moment heraus entstanden. Es war auch das erste Mal, dass ich ein Webinar hielt. Mit Gruppen hatte ich freilich schon oft gearbeitet und auch schon unzählige Trainings gehalten – aber das ganze in eine solch technisierte, digitale Schiene einzubetten, war schon eine ganz andere Herausforderung, die neue Aspekte mit in den Prozess bringen würde. Wie funktionieren persönliche Prozesse in Eigenregie, ohne unmittelbare Zeuginnenschaft von mir als Coach? Ich denke, diese Entwicklungen im Online-Business werfen nicht nur für meine Tätigkeit, sondern für die gesamte Branche der Persönlichkeitsentwicklung ganz neue Fragen auf. Gut. Und so war ich da einfach mal hinein gestartet. Meinem Bauchgefühl, meiner Neugier und Inspiration folgend.

Unser Arbeitszimmer. Sobald das Kind groß genug ist, wird es in ein Kinderzimmer umgestaltet. In Zeiten von Home Office ein Luxus.

Mein erstes Audio-Training als Onlineprodukt.

Es braucht richtig viel technisches Know-how, um so ein Onlineprodukt zu erstellen.

One-Woman-Show: selber tun, was es braucht.

Wie in jedem Job, gibt es auch im selbstgewählten Lieblingsbusiness Dinge, die halt gemacht werden müssen. Auch gegen innere Widerstände. Nennt mich naiv, aber ein hartes Learning für mich war, wie aufwändig der Verkaufsprozess für ein einzelnes Online-Produkt sein würde, wenn man eine One-Woman-Show mit Arbeitszeiten überwiegend während den (unregelmäßigen) Schlafenszeiten eines Kleinkindes ist – und die ganze Zeit am liebsten nur mit Coaching verbringen würde. Doch Marketing und Sales gehört zum Unternehmerinnen-Dasein dazu, wie die Luft zum Atmen. Und wer mich kennt, weiß, wie stur ich sein kann und so mobilisierte ich genau die Ressourcen, die mich an dieser Stelle weiterbringen sollten: ich brauchte mehr Zeit. Mein Papa und seine Frau übernahmen einen Babysitter-Nachmittags-Dienst pro Woche und meine Schwester konnte einen Vormittag pro Woche Kinderbetreuung machen. Mein kleinster Bruder und seine Freundin halfen sporadisch aus, waren also die Springer:innen in meinem Kinderbetreuungs-Netzwerk, für das ich unfassbar dankbar bin. Neben meinen einenhalb Arbeitstagen, wo mein Partner die Kinderbetreuung inne hatte, gewann ich so noch ein paar ruhige Stunden dazu. Glücklicherweise hatte ich auch einige gestalterische Vorerfahrungen und konnte mich leicht in die neuen technischen Umgebungen einarbeiten, um einen digitalen Verkaufsprozess anzulegen. Gleichzeitig habe ich zu dieser Zeit angefangen, eine regelmäßige(re) Sichtbarkeit auf Instagram aufzubauen, damit die Welt von meinem Tun erfährt und die richtigen Menschen zu mir finden würden. Wenn ich mich für etwas entscheide, gehe ich All-In und tue mit Leidenschaft, was es braucht. Auch eine meiner Klientinnen schenkte mir diese Rückmeldung in Bezug auf unsere Zusammenarbeit: dass es sie berührte, wie engagiert und aus vollem Herzen sie in einem kritischen Moment begleitet habe und ihr ein Gegenüber war, mit dem sie über sich hinauswachsen konnte.

Ein eigenes Business läuft nicht von alleine. Werbung und Sichtbarkeit ist einer der größten Hindernisse für Female Entrepreneurs.

Ich, voll motiviert bei meinen Backoffice-Tätigkeiten. Angeblich liegt das Verhältnis Unternehmensführung und Kerntätigkeit bei 80 zu 20 Prozent – aber sicher nicht in den ersten Jahren.

Glücklicherweise habe ich auch einige technische und gestalterische Vorerfahrungen, so fällt mir das Einarbeiten leichter.

Ein Schicksalschlag trifft nicht nur Andere

Manchmal hab ich solche Ahnungen. Manchmal spüre ich Dinge auf mich zukommen. Würde ich sie aussprechen, würden sie nicht in die Realität passen. Mein Verhältnis zu meiner Klarsichtigkeit war immer schon ein gespaltenes. So wohltuend die eine Voraussicht sein kann, so unheilvoll kann es die andere sein. (Ich meine hier nicht irgendeine abgehobene Wahrnehmung. Ich meine diese transrationale, intuitive, urmenschliche Ahnung, die mich ungefragt in bestimmten Momenten überfällt und mir eine klare Einsicht, ein eindeutiges Gefühl hinterlässt, das sich oft genug bewahrheiten sollte.) Und dann war sie da. Die Schreckensnachricht, von der ich nicht wollte, dass sie jemals eintreffen würde: Meine Mama hatte eine lebensbedrohliche Diagnose erhalten. Wer Krebs kennt, weiß, wie sich dieser Moment anfühlt, wenn plötzlich die Zeit still steht. Wir sind alle Menschen, nicht wahr? Selbst wenn ich “vom Fach” bin und die Phasen der Trauer kenne, wenn ich weiß, was es braucht in der Krisenintervention, selbst wenn ich ein Stehaufmännchen und trotz meiner Hochsensibilität eine überaus resiliente Person bin – Gefühle entstehen, Gedanken rasen, Bedeutungen verschwimmen. Der Unterschied ist, dass dies alles sehenden Auges passiert. Und ich weiß, was es bedeutet, durch die Angst hindurch zu gehen, mit ihr zu sein. Mit der Trauer über diesen Zustand. Sich des Aktionismus einer hilflosen Wut bewusst zu sein. Und wie es das Schicksal oder der Zufall so will, blieb es nicht bei dieser einen Osterbotschaft. Zwei Wochen später testeten mein Partner und ich: Covid positiv. Es war Frühlings-Lockdown und die Impfungen wurden gerade erst ausgerollt, wir gehörten zur letzten Gruppe, für die erst im Frühsommer geöffnet werden sollte. Trotz Isolation daheim im Home Office mit Kleinkind, für das es sowieso kein Programm gab außer Spielplatz, und Einhaltung jeglicher Hygienemaßnahmen, hatte es uns getroffen. Ich war so wütend. Selbst wenn wir rückblickend das große Glück eines milden Verlaufs hatten und einen Arzt, der uns bestmöglich in der Quarantäne betreute – die Ungewissheit ob und wann es lebensgefährlich würde und was mit einem potentiell covid-positiven Kind passieren würde, wenn beide Eltern hospitalisiert wären, machten die körperliche Erkrankung zu einer emotionalen Achterbahnfahrt.

Bei Schreckensnachrichten steht die Zeit still. Alles, was bisher wichtig war, tritt in den Hintergrund.

Die Intensität von mehr als vierzehn Tagen mit Kleinkind und an einer pandemischen Seuche erkrankt in Quarantäne kann man nicht beschreiben. Meine Nerven lagen blank.

Mompreneur-Backup: Wenn Aufgeben keine Option ist

Zu diesem Zeitpunkt erschien mir mein berufliches Tun so fern, vollkommen utopisch und jenseits von irgendwelchen Möglichkeiten. Ich hatte keine Energie mehr. Körperlich ging es uns wieder gut. Doch meine mentalen und emotionalen inneren Spannungen, die von den vergangenen Erfahrungen ausgelöst worden waren, verlangten nach einer Pause. Ich brauchte Zeit, wieder zu mir zu kommen, mich zu sammeln, um zu entscheiden, wie es weitergehen sollte, was es aktuell brauchte. Es kam hinzu eine, Hochzeit zu planen, von der wir hofften und visualisierten, dass sie im Sommer stattfinden würde können. So viel Erschütterung, Unsicherheit und Überlastung. Zu diesem Zeitpunkt Anfang Mai, wo die Natur in vollem Saft steht und von Energie übersprudelt, fürchtete ich, an meinen eigenen Ansprüchen gescheitert zu sein und aufgeben zu müssen: Ich müsste mein Business-Baby wohl loslassen. Tatsächlich war ich neben Kleinkind, eigener (überstandender) Erkrankung, Unterstützung meiner Mama und Hochzeitsvorbereitungen mit meiner Selbstständigkeit zeitlich, körperlich und emotional so überlastet, dass ich kurz davor war, mein Business hinzuschmeißen. Heute danke ich meinem Vergangenheits-Ich, dass ich es gewagt hatte, meine Gedanken des Zweifelns und der Schwäche mit den Frauen (zum Teil auch Mompreneurs) in meiner Mastermind-Gruppe zu teilen – denn ich erhielt unmittelbar geballte weibliche Unterstützung und Backup von fünfzehn Unternehmerinnen. Statt aufzugeben entschied ich mich für eine Pause. Und aus zwei Wochen zur akuten Regeneration sollten schließlich drei Monate zur kompletten Erneuerung werden – bis auf die persönlichen Coachings mit meinen Klient:innen, war alles im Backoffice auf Pause. Nachdem ich meine eigene Chefin war, bewilligte ich mir diesen Auftank-Modus selbst mit freiem Gewissen.

Die regelmäßigen Babysitter-Zeiten behielten wir bei, aber ich füllte sie mit privaten organisatorischen und Care Arbeiten.

Ich war so froh, dass ich gewagt hatte, mir die Blöße zu geben und zu sagen, dass ich kurz vor dem Scheitern war – denn ich erhielt unmittelbares Backup von 15 Unternehmerinnen.

Wie ich Pausen einfach immer wieder vollkommen unterschätze.

Unter der Sommersonne das Leben feiern

Mit der Sommerwärme, im kleinen Kreis von Familie und engsten Freund:innen kamen auf einer wunderschönen Wiese mitten im Wienerwald Leichtigkeit, Genuss und Freude wieder zurück. DAS war mein persönlicher Höhepunkt des Jahres 2021. Ich war nie ein Mädchen, das die Phantasie hatte, irgendwann in einem Märchenschloss zu heiraten. Ich war ein lautes, unbequemes Mädchen, das nach Unabhängigkeit und Wildheit strebte. Ich war nie eine Frau, die eine romantische Vorstellung von Ehe hatte. Ich habe durch meinen Status als “Patchwork-Kind” viel über die Liebe und Partner:innenschaft, über das Immerwährende und das Zerbrechliche gelernt. Ich setze auf etwas vollkommen anderes, als einen perfekten Tag – nämlich auf die Werte, in denen mein Partner und ich von Grund auf übereinstimmen und auf das, was wir miteinander in steter Bezüglichkeit miteinander aushandeln. Einzig, die Idee bestand, dass ich ein großes Fest feiern wollen würde, sollte ich einmal für 10 Jahre einen Partner an meiner Seite haben – einfach um des Feierns und um der Liebe willen. Sonst nichts – denn ist es nicht das, worum es wirklich geht? Und wie das Leben so spielt kam es, dass ich nun in diesem Sommer meinen langjährigen Weggefährten, Lebenskomplizen, Liebhaber, besten Freund und Vater meines Kindes, ja, geheiratet habe. Wir hatten eine Philosophin als Rednerin geladen und ließen unseren gemeinsamen Weg in einem schamanischen Ritual segnen, wir hatten herrliche vegane und fleischliche Verköstigung bei der Mirli, wir hatten üppige Slowflower-Sommerblumen, wir waren in entspanntes Leinen gekleidet und tanzten zu südamerikanischen Beats. In seiner Buntheit, Widersprüchlichkeit, Bodenständigkeit und Leichtigkeit war das Fest genau so, wie es uns entspricht. Wie ich diese Sommerstimmung genossen habe! Als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Wie wichtig Feste sind, diese gelösten Auszeiten, die den Alltag auf den Kopf stellen.

Mein Mann und ich.

Es war ein wundervoll entspanntes und buntes Sommerfest.

Es tat so gut, die engste Familie und Freund:innen um mich zu haben.

Rising anew: mit neuer Positionierung

Hatte ich bei Gründung gewusst, dass die ersten Jahre schwer würden? Ja. Hatte ich es trotzdem gemacht, auch wenn ich schwanger war? Ja. Und so, wie ich mich in meinem wilden Leben entwickle, so sollte sich auch mein Business mit mir verändern. Nach unserer Griechenland-Reise (es war das entfernteste Land mit Sonne und Strand, in das wir uns in Zeiten von Corona gewagt hatten), die wir zwar “Flitterwochen” nannten, aber in Wahrheit ein lustiger Familienurlaub war, habe ich mein Business wieder aufgenommen. Mit den Archetypen von Theresa Ehsani habe ich meine Marken-Positionierung reflektiert und erstmals einen passenden Ausdruck dafür gefunden, der später auch mehr Klarheit im Marketing und Außenauftritt bringen sollte. Ich habe meine Vision neu formuliert, denn wenn sich etwas in den vergangenen Jahren konstant in mir gehalten hatte, dann war das die Überzeugung, dass unser Leben, unser Dasein und Tun bis weit in die Zukunft und sieben Generationen nach uns wirkt. Jeder Mensch, jede Frau, die heute aus ihrer Rolle springt, um das zu leben, was sie frei macht, liebt, wofür ihre Leidenschaft brennt, ohne Furcht, falsche Scham und verniedlichte Wut, befreit auch die, die nach ihr kommen, hinein in ein friedliches, erfülltes Miteinander. Im Zuge dieser Neuausrichtung meines beruflichen Tuns, analysierte und reflektierte ich die Themen und Prozesse, mit denen meine Coachees in den letzten Jahren zu mir gefunden hatten. Ich glich ab, welche Aspekte davon sich mit meinen Werten, meiner Vision und meinem Fachwissen überlappten und entschlüsselte, wobei ich die meisten Menschen am besten und liebsten unterstützen kann. Und so kristallisierte sich das Thema für mein Tun als Female Life Coach neu heraus: Being true to Myself. Bei beinah jedem Coachee tauchte diese Sehnsucht auf die ein oder andere Weise auf. Schon immer war es mir ein Anliegen, Menschen – und zuvorderst Frauen – in ihrem Ich zu stärken. Sich frei zu fühlen, sicher und gut bei sich auf dem eigenen Weg, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, erfüllt und zufrieden, ja glücklich zu sein in ihrem einzigartigen Leben voller Verbundenheit, Wertschätzung und Freude – weil es echt ist, Innen und Außen in Übereinstimmung und weil da die Gewissheit ist, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Auch wir Menschen. Und um aus diesem Annehmen, dieser Hingabe an das Eigene, eine neue Handlungsfreiheit zu entdecken, die ganz leicht ist, schöpferisch, belebend. Lange Zeit hatte ich auch die Frage mit mir getragen, warum ich das tue, was ich heute tue – und ich nehme an, die Antwort fiel mir so schwer, weil sie so einfach ist: Weil ich es kann und es mich glücklich macht. Reicht das? Ich fand: Ja. Wie entspannend es war, mir zu erlauben, keine glamouröse Marketing-Maske aufzusetzen, sondern einfach das nach Außen zu tragen, was ist: egal, ob es zu kitschig, zu spirituell, zu nüchtern, zu bold, zu intellektuell wäre. Ich habe noch nie gut in ein Bild gepasst und schaffe es auch als Life Coach nicht.

Jedes Mal nach dem Friseurbesuch fühle ich mich wie ein neuer Mensch.

Für mich war die Blume schon seit meiner Coaching-Grundausbildung 2014 (also noch vor meiner Ausbildung zur Psychologischen Beraterin) Symbol für meine integrierte Vielseitigkeit.

Konzipieren ist eine meiner Leidenschaften. Viel zu oft verkopfe ich dabei. Ich liebe Details und verliere mich dann gern in Komplexität. Daher hole ich mir jetzt gerne Struktur von Außen ins Boot.

Kind und Business: Für alle Beteiligten nur das Beste

Natürlich wollte ich seit der Geburt die bestmögliche Mama für mein Kind sein. Und es gab etwas, das mich immer wieder unter Druck setzte, das auch beweisen zu müssen (was für ein Stress auch für das Kind, in diesem Leistungs-Theater mitspielen zu müssen). Mit jeder neuen Rolle geht die Herausforderung einher, sich von kollektiven oder persönlichen Bildern, die damit zusammenhängen, zu lösen und unabhängig zu machen. All die Dinge, die da in mir in den letzten Jahren kollidierten, um mein Mama-sein, Frau-sein, Feministin-sein, Unternehmerin-sein zu gestalten, würde den Rahmen dieses Absatzes sprengen. Für diesen Jahresrückblick entscheidend ist, dass ich am Ende des vergangenen Sommers voller Fülle wichtige Schritte setzte, um weiterhin gut bei mir zu bleiben – und dabei das Beste für alle Beteiligten zu ermöglichen. Mit der Unterstützung von Sabrina Glusker, einer einfühlsamen und bestärkenden Stillberaterin, stillte ich schließlich ab. Auch die Eingewöhnung im Kindergarten dann im Herbst verlief, nach anfänglichen Turbulenzen, mit Hilfe von Bernadette Berger, einer ganzheitlichen Kinesiologin und Kindergartenpädagogin, dann doch so gut, dass mein Sohn den Kindergarten seither liebt. Als Selbstständige kann ich mir die Zeit nehmen, um mein Kind so lange zu begleiten, wie es zum Ankommen in der neuen Situation braucht. Eine Freiheit, die Luxus ist und gleichzeitig die große Verantwortung mit sich bringt, gute Lösungen für verschiedene Bedürfnisse zu finden. Es war ein wichtiges Learning für mich, in diesem Ablösungsprozess klar und sicher zu meinem selbstständigen Tun zu stehen, ohne mich von irgendwelchen Konzepten, blöden Sprüchen und Ängsten von Anderen irritieren und aus dem Vertrauen bringen zu lassen. Wenn mein Maßstab ist, wie glücklich alle Beteiligten sind, war der Kindergarten die richtigste Entscheidung – seither habe ich echte Arbeitszeiten am Vormittag, um zu coachen und neue Angebote zu entwickeln, die anderen Frauen weiterhelfen, und ich habe nachmittags volle Aufmerksamkeit und Freude am Gemeinsam-sein mit meinem Sohn, weil schon viel erledigt wurde. Für den Moment ist es optimal, auch wenn die verschiedenen Bedürfnisse zu erfüllen ein stetes Ausbalancieren bleibt.

Mein Kind und ich radeln jeden Morgen in den Kindergarten. Er liebt es. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal zu einer Regenwetter-Fahrerin werde. Aber ich liebe es auch.

Während der Eingewöhnung die Stunde im nächsten Café als Arbeitszeit nützen.

Während der Eingewöhnung haben wir sämtliche Babysitter-Zeiten ausgesetzt. Kindergartenstart ist aufregend und anstrengend genug. Nur mit meiner Mastermind bleibe ich in Kontakt und am Ball.

Back in the game: Vom Sprudeln, Sortieren und Abgeben

Ich hatte schon oft gehört, dass man mehr Zeit und Energie für das Kernbusiness hätte, wenn man angrenzende Tätigkeiten auslagert (logisch). Nun wusste ich, dass es auch für mich wichtig war, diesen Hebel zu bedienen. Durch das Lösen tiefer Ängste und Sorgen im Frühjahr, das Auftanken und Wieder-gelassen-werden im Sommer, war ich in die sogenannte Kraft der Angst gekommen: in das Schöpferische, das Kreative, das Über-mich-hinaus-wachsende. Im Herbst sprudelte ich förmlich: ich konzipierte neue Angebote – digitale Produkte und analoge Compact Coachings, sowie ein ganzheitliches Core-Coaching für das Jahr 2022. Die Wand oberhalb meines Schreibtisches war voll mit bunten Post-its. Eine Reihe grün, die nächste orange, darunter mischen sich große gelbe und viele kleine Papierchens und Markierungen. Mit Unterstützung der Business Coachin Lisa Kosmalla gelang es mir, all meine Ideen richtig zu sortieren und in konkrete Angebote zu gießen. Ich schrieb die Inhalte meiner neuen Website, erstellte ein neues Farbkonzept, plante meinen Social Media-Auftritt – und entschied abermals in mich und meine Vision zu investieren. So entstand eine wunderschöne Bilderserie gemeinsam mit der Fotografin Marie Menz. Meine Social Media-Betreuung übernahm Saskia Rautzenberg von Brandmoiselles und meine Website bekam ein vollkommen neues Gesicht. Oft hat mich mein Mann im letzten Jahr liebevoll “stur” genannt und mich voller Stolz in den Augen umarmt. Wir führen auch laufend Auseinandersetzungen über Aufgabenverteilung, Care Arbeit und Mental Load. Oftmals ist es hart im Privaten strukturelle Mauern einzureißen und neue Wege zu suchen, manchmal ist es leichter, den einfachen Trampelpfad zu nehmen. Aber wir kämpfen gemeinsam. Und alles geht so viel leichter, wenn es auf ein gemeinsames Wirken hin verteilt ist, wo jeder einzelne Beitrag auf dasselbe Ziel einzahlt. In diesem selbstbestimmten Tun habe ich eine neue Sicherheit in mir gefunden, als Unternehmerin, als Coach, als Mama, als Frau. Heißt das, dass Zweifel, Frust, Rückschläge oder Motivationstiefs fort sind? Nein. Glaube ich diese Optimierungserzählung, dass diese Schattenseiten weggehen müssten? Nein. Ich sehe alles Leben als Werden und Vergehen. Die Dinge kommen und gehen. Frei nach Viktor Frankl ist es eine Frage der Haltung, wie wir den Dingen begegnen. Und jedes Mal wachse ich mit ihnen ein Stückchen weiter, jedes Mal tauche ich tiefer, jedes Mal wird es weiter, bewusster. Bis ich zurückschaue und merke: Ich bin eine andere geworden. Und da ist so viel, das mich dabei unterstützt.

Diese wunderschöne Bilderserie entstand gemeinsam mit Marie Menz in der Cosima Community.

Meinen Instagram-Kanal betreut für das letzte Jahresquartal Saskia Rautzenberg.


Bereit für das Jahr 2022? It’s on!

In das neue Jahr starte ich mit einer echten Jahresplanung – das ist ein neues Level in meinem Business. Ich habe mich erneut für mein Business-Mentoring mit Mastermind entschieden, um gestärkt durch ein Frauennetzwerk und mit Begleitung meiner Mentorin durch das Jahr 2022 zu gehen. Und was wäre mein Leben ohne meine glasklare Vision, den guten Zugang zu meinen Wünschen? Wo würde ich heute stehen, wenn ich nicht wüsste, was mir alles dient, um meinen Weg zu gehen? Immer wieder schätze ich die Macht der Visualisierung, weil sie Dinge aus der Welt der Wünsche bereits im Hier und Jetzt real und spürbar macht. So starte ich auch dieses Jahr damit, mir greifbar auszumalen, was für mich Ende 2022 realisiert sein darf. 

  • Ich werde 4 wundervolle Frauen in meinem Core-Coaching Programm “True to Myself” bei der Entwicklung einer guten inneren Haltung, um ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, begleitet haben

  • Ich werde mir mit einer vorausschauenden Planung meine Energie gut eingeteilt haben können

  • Wir werden mein Home Office übersiedelt haben, damit Kindchen endlich ein eigenes Kinderzimmer hat

  • Ich werde jede Menge Blogartikel zu Themen rund um Ich-Stärkung, Wege zu dir selbst und einer besseren Welt geschrieben haben

  • Wir werden einen ausgiebigen Sommerurlaub gemacht haben, wo ich viel geschwommen sein, gelesen und Familienflow erlebt haben werde

Wie immer gilt: Hold the vision. Trust the process.

Erstmals starte ich mit einer echten Jahresplanung ins neue Jahr. Ich bin gespannt, wie sinnvoll das für mich war.

Bei meinem neuen digitalen Produkt “Connecting Me” (ist ein Video-Coaching) habe ich gemerkt, dass mir Videos eigentlich richtig Spaß machen. Es darf noch optimiert werden (besser geht immer). Aber so wie es da steht, bin ich auch sehr stolz.

Über die Autorin

Mag.a Anna Kromer ist Female Life Coach & Dipl. Psychologische Beraterin. Ihr Herzblut liegt in den Themen Resilienz, Achtsamkeit und Empowerment. Mit Intuition, Humor und einem scharfen Geist unterstützt sie Frauen dabei, neue Strategien zu entwickeln, um Veränderungen, Stress und Rückschläge selbstbestimmt und gelassen zu meistern. Natürlich resilient – für ein erfülltes Leben mit Sinn.

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  1. Spannend berührend offenherzig ehrlich kraftvoll – danke für deinen Beitrag anna! Allein durch das Lesen deiner Worte fühle ich mich schon gestärkt zentriert aufmerksam. Weisst du eigentlich dass du echt gut schreiben kannst? Sodass man's gerne liest,dran bleibt und nicht aufhören möchte,mehr davon haben möchte…….

  2. Liebe Anna,

    das ist der erste Jahresrückblick, den ich in einem Zug kopfnickend, hutziehend und staunend gelesen habe. Wow! Ich gratuliere dir zu deinem Jahr, deiner Bewusstheit und deiner Konsequenz, in jedem Moment gut mit dir verbunden zu sein und das für dich zu entscheiden, was nach dir ruft. Einen guten Flow wünsche ich dir und alles Liebe für dein bemerkenswertes Wirken.

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